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12.10.2021 10:10

Ambulante Tagesstruktur Haltepunkt Kaiserstraße zieht zum 5-Jährigen positive Bilanz

Im Oktober 2016 öffnete der „Haltepunkt Kaiserstraße“, eine Einrichtung des Soziotherapeuti-schen Zentrums Haus Engelbert der Theodor Fliedner Stiftung, seine Pforten. Menschen mit einer chronischen Alkoholerkrankung und/oder einer psychischen Erkrankung erleben dort wieder einen geregelten Alltag durch Tagesstruktur. Nach fünf Jahren hat sich eine Menge getan. Zeit zurückzublicken und hier mal „Halt“ zu machen.

 

„Wir sind mit 9 Klient:innen gestartet, inzwischen kommen 30 Menschen zu uns. Wir bekommen viele Anfragen“, erklärt Mitarbeiterin Annette Dietz. Daher habe sich auch die Zahl der Mitarbeitenden verdoppelt—mittlerweile gehören auch die beiden Ergotherapeutinnen Barbara Krüger und Eleonore Rigaud zum Team.

 

Das Gefühl, gebraucht zu werden 

Die Menschen, die in den Haltepunkt kommen, fühlen sich wohl, finden endlich wieder eine Struktur. „Ich habe im Haltepunkt das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden. Ich habe gelernt, Aufgaben zu Ende zu bringen, die ich angefangen habe.“, formuliert es eine regel-mäßige Haltepunkt-Besucherin. Wiederkehrende Angebote zu festen Zeiten geben Sicherheit und Orientierung. Betroffene können u.a. „handwerken“, kreativ gestalten, sportlich sein oder auch kochen. Vor allem das miteinander sprechen und die regelmäßige Begegnung stehen im Vordergrund.

„Gerade für Menschen mit einer Alkoholerkrankung ist es wichtig, dass das Erleben von Zugehörigkeit, Wertschätzung und Akzeptanz wieder an die Stelle des Alkohols und der Einsamkeit tritt“, sagt Haltepunkt-Leiterin Andrea Quaß. „Mit unserer ambulanten Tagesstruktur stellen wir ein vielseitiges Angebot zur Verfügung, das hilft, den Tag suchtmittelfrei und sinnstiftend zu gestalten – sei es in alltäglicher Haushalts- und Lebensführung, Beschäftigung oder Freizeit. Im gemeinschaftlichen Tun können Kontakte geknüpft und gepflegt werden.“ 

Die Coronapandemie stellte Klient:innen und Mitarbeitende vor besondere Herausforderungen. "Auf der einen Seite gab und gibt es einen unglaublich hohen Bedarf bei unseren Klient:innen, da in der Corona-Zeit die sozialen Kontakte sehr eingeschränkt waren. Auf der anderen Seite durfte eine Zeitlang niemand hierhin kommen.“ Doch wie so oft wurde das Haltepunkt-Team kreativ, packte Mitmach-Taschen mit Seelentröstern, Spielen und kleinen Geschenken und brachte sie den Klient:innen vorbei. Und auch beim Öffnungskonzept wurde das Team erfinderisch: Eigentlich haben alle vier Kolleginnen ihren beruflichen Schwerpunkt – sei es in sportlicher, handwerklicher oder künstlerischer Hinsicht – sodass die unterschiedlichen Angebote im Haltepunkt immer von verschiedenen Kolleginnen begleitet wurden. Coronabedingt hat nun jede der vier Mitarbeiterinnen eine feste Gruppe und jede der vier Frauen hat nun auch andere Talente in sich entdeckt: musikalisch, gestalterisch, spielerisch oder auch hauswirtschaftlich.

 

Vor fünf Jahren öffnete der Haltepunkt Kaiserstraße seine Pforten. 

„Wir freuen uns, dass der Haltepunkt Kaiserstraße so gut angenommen wird und unsere Besucher:innen diesen „Halt“ in ihrem Leben auch wieder spüren“, betonen Annette Dietz und Andrea Quaß. Daher ist es kein Zufall, dass derzeit ein neues Projekt in Arbeit ist: eine Wörterwand zum Thema „Was uns hält“.

 

 

Kontakt

Haltepunkt Kaiserstraße
Tagesstruktur für Menschen mit einer Suchterkrankung oder psychischen Erkrankung 

Andrea Quaß und Annette Dietz

Kaiserstraße 20
45468 Mülheim an der Ruhr
Tel.: (0208) 43 96 69 89
Fax: (0208) 43 78 12 90 

andrea.quass@fliedner.de
annette.dietz@fliedner.de
www.haltepunkt.fliedner.de

 

Das Angebot „ambulante Tagesstruktur Haltepunkt“ entstand aus dem Soziotherapeutischen Zentrum Haus Engelbert, das sich heute aufteilt in die besondere Wohnform Haus Engelbert und die ambulante Tagesstruktur Haltepunkt Kaiserstraße.